»Ein Wort ist keine Garantie«

Veröffentlicht am 10.01.2013 in Schule und Bildung

Quelle: WB vom 10.01.2013

Die Mitglieder der Initiative zum Erhalt der Grundschulen Ina-Seidel und Ostland haben während ihrer Unterschriftenaktion viele Gespräche geführt und Eindrücke gesammelt.
 

Sie bedanken sich unter anderem bei den türkischstämmigen Bürgern, die aufgrund der fehlenden EU-Staatsbürgerschaft nicht unterschreiben dürfen. »Umso höher rechnen wir als Initiative das Engagement und das Bekenntnis unserer türkischstämmigen Mitmenschen für unser gemeinsames Anliegen an, die Grundschulen für unsere Kinder zu erhalten. Die langen Gespräche mit Vertretern aus diesen Reihen und das gegenseitige Mut zusprechen bewirken mehr als jeder Integrationskurs und jede kostspielige Werbekampagne. Deshalb haben wir uns entschlossen, dass diese Bürger in extra für sie entworfenen Listen unterschreiben dürfen, die zwar nicht in das Bürgerbegehren einfließen werden, aber trotzdem ihre Solidarität uns gegenüber zeigen«, so die Initiative.
 

Kritik äußerte die Initiative erneut in Richtung Stadtverwaltung. »Nach wiederholten Aussagen von Angehörigen der Spätaussiedlergemeinden wurden von Seiten der Stadtverantwortlichen Garantien für die Schaffung einer Privatschule in Espelkamp ausgesprochen, wenn man sich nicht an dem Bürgerbegehren beteiligt. Abgesehen davon, dass hier von verantwortlicher Seite ohne Ratsbeschluss anscheinend Garantien einer Bevölkerungsgruppe zugesprochen werden, wertet die Initiative derartige Verhaltensweisen, sollten sich diese denn als wahr behaupten, als Gift für das Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und Stadtführung sowie als großen Schaden für die Demokratie in Espelkamp.«


Die Initiative stellt fest, »dass viele Aussiedler unterschreiben wollen, ihnen dies aber schlichtweg verboten wurde und immer wieder die gleiche Begründung komme. ÝDer Bürgermeister hat uns eine Schule versprochen, wir dürfen uns nicht beteiligenÜ.«
Die Initiative sagt: »Wir möchten unsere Spätaussiedlergemeinden darauf hinweisen, dass ein gesprochenes Wort noch lange keine Garantie für irgendetwas ist. Uns hat man im Dezember 2011 auch versprochen, dass beide Schulstandorte erhalten bleiben und nun sieht ja jeder, dass diese Worte nur Schall und Rauch waren.«
Umso mehr erfreut es die Initiative, »dass es auch in den Ortschaften eine zunehmende Zustimmung zum Bürgerbegehren gibt«.
Die Elterninitiative weist darauf hin, dass am Freitag, 11. Januar, im gesamten Bereich der Breslauer Straße wieder von Mitgliedern Unterschriften gesammelt werden. Treffpunkt ist um 9.45 Uhr am Atrium. Freiwillige Helfer sind willkommen.