Erklärung der Elterninitiative / Ratssitzung vom 13.03.2013

Veröffentlicht am 21.03.2013 in Schule und Bildung

 

Sehr geehrte Damen und Herren !

Wir, die Bürgerinitiative zum Erhalt der Grundschulen Ostland und Ina-Seidel, haben im Rahmen des Bürgerbegehrens  in wenigen Wochen  die überwältigende Anzahl  von  über 3200 Unterschriften für unser Begehren gesammelt. Entgegen der Behauptung  einiger Zweifler, erfolgten diese Unterschriften alle freiwillig – hier wurde nichts mit falschen Informationen und Vorgehensweisen erschlichen. Unser Verhalten war stets korrekt und ehrlich.

Unsere Intention ist der Erhalt eines wohnortnahen Grundschulangebots.  Wir sind der Meinung, dass alle Kinder in der Innenstadt ihre Grundschule zu Fuß erreichen können sollten. Hier werden Strukturen zerstört, die seit mehreren Jahrzehnten gut funktioniert haben, mit kindgerechtem Umfeld und Standorten dort, wo die Kinder wohnen. Über die Höhe der bei der Zusammenlegung  dann anfallenden jährlichen Kosten für die Schüler-Transporte ist noch  kein Wort verloren worden.

Gemäß der Elterninformation des Bürgermeisters, geschrieben am 27.12.11, wurde ein Grundschulverbund gegründet, der Unterricht sollte weiterhin an den bisherigen Schulstandorten stattfinden. Bereits 14 Tage später erfolgte ein Antrag der Stadt bei der Bezirksregierung in Detmold, die Zusammenlegung der beiden Teilstandorte. Hier wurden die Eltern bewußt getäuscht, zumal auch Mitarbeiter der Verwaltung  uns gegenüber zugegeben haben, dass bereits in 2010 Pläne bestanden haben, die Ostlandschule abzureißen.

 

Jetzt soll ein neuer Standort als Schule dienen, umgeben von einer Hauptverkehrsstraße und Industrie und nicht für Grundschüler geeignet. Selbst die Hälfte des Lehrerkollegiums hat – nach  Aussage der Schulleitung – nach einer Besichtigung der EWS Bedenken.

Die Ostlandschule als südlichste Schule der Kernstadt  soll geschlossen werden, wo in ihrem Einzugsbereich doch sogar neue Baugebiete liegen. Hier können Kinder die Schule aus allen Himmelsrichtungen gut erreichen. Vor Jahren wurde hier z. B. das Baugebiet Henri-Dunant-Str. den Bauwilligen als schulnah angepriesen; nun soll den Siedlern - trotz Versprechen  -die Schule hier weggenommen werden.

Die Ina-Seidel-Schule hat eine optimale Lage in einer verkehrsberuhigten Zone mit einem naturnahen Umfeld. Ferner wurde vor ein paar Jahren viel Geld in den Ausbau der Ganztagsbetreuung gesteckt. Auch am Brandenburger Ring erfolgt eine Wohnbebauung von Familien mit Kindern.

Hier in diese Stadtviertel gehören einfach Grundschulen. Es stünde einer Stadt, die in der Imagekampagne damit wirbt, familienfreundlich zu sein, gut zu Gesicht.

In Verbindung mit den vielen Anmeldungen an der Sekundarschule  könnte die EWS bestens als Ausweichquartier bei  Platzmangel mit genutzt werden.  Die EWS ist eine Einrichtung für ältere Schüler und die Ausstattung mit Fachräumen könnte der Sekundarschule bestens von Nutzen sein.

Viele Unterstützer des Bürgerbegehrens haben sich auch dafür ausgesprochen, dass die geschichtsträchtige Ostlandschule unbedingt als historisches  Gebäude erhalten bleiben müsste. 

 

Für den Erhalt der beiden Teilstandorte sollen viele Kosten anfallen – aber die Beschulung in der EWS ist auch nicht zum Nulltarif zu haben: hier fallen Kosten für den Umbau von Räumen, für den integrativen Unterricht, für den Umbau vom Schulhof, für  die sanitären Einrichtungen in der Schule und in der Rundturnhalle für die Ganztagsbetreuung sowie für die Schulwegsicherung an.

 

Gibt es im Übrigen schon ein Konzept, wie und wo die sporttreibenden Vereine  in Zukunft trainieren sollen, wenn 2 Sporthallen nicht mehr zur Verfügung stehen und  wo doch alle städtischen  Hallen komplett belegt sind ?

Eine Entscheidung zur Zusammenlegung der beiden Teilstandorte zum jetzigen Zeitpunkt halten wir auch nach den letzten Ereignissen in Bezug auf den Antrag auf eine Bekenntnisgrundschule für falsch. Es ist ungewiss, wie sich die Schülerzahlen an allen Schulen entwickeln.  Dieses sollte unbedingt die nächsten Jahre abgewartet werden, um nicht im Vorfeld Fakten zu schaffen, die im Nachhinein nicht mehr umkehrbar sind. Auch Verwaltungsmitarbeiter sind mitunter – hinter vorgehaltener Hand – dieser Meinung.

In Gesprächen mit einzelnen Ratsmitgliedern haben wir erkennen müssen, dass sich teilweise nicht wirklich mit dem  Thema auseinandergesetzt wird oder sie dies mitunter auch gar nicht interessiert.

Spätestens  nachdem  eine Ratsentscheidung für so viel Diskussion und Aufregung sorgt und sogar ein Bürgerbegehren initiiert wird, sollte sich jedes Ratsmitglied mit der Sache befassen und sich eine eigene Meinung bilden – denn dafür haben wir Sie gewählt.

3253 Bürger haben ihren Bürgerwillen kundgetan. Die bürgernahe und demokratische Politik hat hier die Möglichkeit, diese Meinung zu akzeptieren und entsprechend zu reagieren.

Liebe Ratsmitglieder, Ihnen wird nochmals die Gelegenheit gegeben, im Sinne der Bürger zu entscheiden. 3200 Wähler kann man nicht ignorieren.