Gut gelaunt ins neue Jahr

Veröffentlicht am 22.01.2013 in Kommunalpolitik

NW vom 22.01.2013 von Hans Kracht

Empfang der Espelkamper Sozialdemokraten mit viel Musik und Akrobatik

Sie ist weltweit die älteste Partei: Seit 150 Jahren gibt es die SPD. Obwohl sie in diesem Zeitraum dreimal verboten war, habe sie viel geleistet. Daran erinnerte kurz Achim Post beim Neujahrsempfang der Espelkamper Sozialdemokraten.
 

Der Bundestagskandidat der Minden-Lübbecker SPD und Generalsekretär der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE) stellte ebenso wie der Landtagsabgeordnete Ernst-Wilhelm Rahe und Landrat Dr. Ralf Niermann Ziele und wichtige Vorhaben sozialdemokratischer Politik vor. Politik ist aber nicht alles. Und deshalb wurden die Gäste im gut gefüllten Saal des Bürgerhauses auch prima unterhalten. Dafür sorgte musikalisch die Gruppe „Jazztastic Four“. Felix Gröting, Tim Schumacher, Niels Walter und Paul Knizewski boten schwungvollen Jazz.
 

Sehr akrobatisch wurde es bei der „Freak-Show“ der Tanzschule Patsy Hull. Dennis Herb und mit ihm Steffen Cemme, Benjamin Klassen, Daniele Rubuzzo und Francesco Giordana erhielten viel Beifall für ihre grandiosen und überraschenden Breakdance-Darbietungen. Locker und launig führte der Journalist Andreas Brinkmann durchs Programm, bat die Politiker zu Stellungnahmen und zu einer kleinen Runde auf zwei roten Sofas.
 

Solidarisch die Probleme lösen und die Bürger dabei aktiv einbinden – Stadtverbandsvorsitzender Jens Bölk beschrieb anfangs anschaulich, was in der Stadt(politik) fehlt und was man tun könne, um sich dem „Wir-Gefühl zu nähern“.


Was die Kinderbetreuung unter Dreijähriger anbelangt, da solle man sich nicht nur auf die ab 1. August geforderten 30 Prozent fixieren, bezog Landrat Ralf Niermann Stellung. „Der Bedarf ist entscheidend“, sagte er. Er äußerte sich zuversichtlich, dass „das Angebot im Kreisgebiet ausreichend sein wird und es klappt“.

Der Bedarf an U3-Plätzen sei sehr groß, aber regional sehr unterschiedlich, bezog Ernst-Wilhelm Rahe Stellung. Er ist der Meinung, dass hier im ländlichen Bereich 30 Prozent U3-Plätze für einen Jahrgang nicht ganz gebraucht würden.
 

Ein soziales Nordrhein-Westfalen gestalten, die Bildung verbessern, ein neues Kindergarten-Gesetz machen und die Inklusion an den Schulen voranbringen möchte die Landesregierung, wie Rahe hervorhob, der auch Regionalvorsitzender der SPD Ostwestfalen-Lippe ist.

Achim Post, der sich auch über die Anwesenheit einiger Gäste aus Hille freute, bezeichnete die Lage der SPD sowohl im Kreis als auch im Land als prima, schränkte aber schmunzelnd ein: „In Berlin haben wir noch ein wenig Luft nach oben.“

Chancengleichheit, Geringverdiener, Mindestlohn, Renteneinkünfte – Themen gibt’s genug, sagte Post. Seiner Meinung nach müsse auch mehr für die Infrastruktur getan werden. Beispielsweise werde zu wenig im Bereich Schienenverkehr investiert, in Frankreich werde zweieinhalbmal so viel für die Schiene ausgegeben wie in Deutschland. Ganz wichtig ist es Achim Post, gegen Rechtsextremismus vorzugehen, die NPD müsse verboten werden, sagte er. 80 Jahre nach der Machtergreifung der Nazis sei eine Einschränkung des Rechtsextremismus erforderlich. „Das ist eine Aufgabe aller Demokraten.“ Der Beifall gab ihm recht.