Propaganda hat zu Verdruss geführt
Mit dem aktuell laufenden Bürgerentscheid über den Erhalt der Ostland- und Ina-Seidel-Schule und der Entwicklung der Schullandschaft in Espelkamp befasst sich Leser Jörg Hoffmann aus Isenstedt in einem Brief an die Redaktion:
Verfolgt man die Schulpolitik der letzten Jahre so gewinnt man den Eindruck, der Bürgermeister und sein politisches Gefolge haben eine langfristige Strategie. So schnell und so viele wie möglich staatliche Schulen in Trägerschaft der Stadt Espelkamp schließen und der Verantwortung anderer Einrichtungen übertragen.
Der Anfang ist ja bereits gemacht. Die letzte staatliche Hauptschule wird auslaufen. Damit gibt es in Espelkamp im Sekundarbereich zukünftig keine staatliche Schule mehr. Nun sind die Grundschulen an der Reihe. Die Schließung von Ostland- und Ina-Seidel-Schule steht bevor. Nach Auslaufen des Bestandsschutzes wird man sich die drei Schulen im Südverbund (Benkhausen, Frotheim, Isenstedt) vorknöpfen. Da im neuen Grundschulgebäude der Ernst-Wiechert-Schule genügend Kapazitäten vorhanden sind, könnten die Kinder dorthin verfrachtet werden.
Um den Prozess weiter zu beschleunigen noch zwei Tipps an die »Koalition der Vernunft«: Beratung und Unterstützung bei der Errichtung einer Grundschule mit islamischer Ausrichtung, damit auch unsere türkischen Mitbürger ihre Schule bekommen – die Bekenntnisschule steht ja schon in den Startlöchern. Außerdem die Gründung einer Privatschule. Bei diesem Stichwort müssten eigentlich die FDP-Verantwortlichen wie Kai aus der Kiste springen. Mir klingt da noch der sattsam bekannte FDP-Slogan »Privat vor Staat« in den Ohren. Was für die Wirtschaft gilt (?), muss sich doch auch auf den Bildungssektor übertragen lassen. Großsponsoren dürften sie bei ihren Verbindungen in die Wirtschaft doch bereitwillig auftun.