Espelkamp. Zum Thema Schulentwicklung und einem Kommentar dazu („Nicht mehr lange warten“, NW vom 31. März) nimmt der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Stellung:
„ ,Ist es wirklich so schlimm, wenn es in Zukunft kein weiterführendes Schulangebot mit kommunalem Träger mehr gibt?’ so die Frage von Redakteur Karsten Schulz in seinem Kommentar. Die Antwort hat er gleich mitgegeben: ,Die Leuchtkraft der neuen evangelischen Schulen blendet alle Gegenargumente aus – aber leider auch die kritische Auseinandersetzung mit dieser Sachlage.’
Schon vor gut zwölf Jahren – vor Beginn des Baus der neuen Realschule – hat man in Espelkamp gemerkt, wie knallhart die Evangelische Kirche ihre Interessen durchsetzt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie damals eine Abordnung von Politikern zusammen mit dem damaligen Stadtdirektor Dr. Horst Eller nach Detmold gefahren ist, um über die finanziellen Fragen bezüglich der Realschule zu reden beziehungsweise mitgeteilt bekamen, welchen Beitrag wir zu zahlen hätten.
Und diesmal: Ein gutes Jahr lang haben wir auf die Entscheidung der Kirche gewartet. Andeutungen wurden gemacht, die Evangelische Kirche sei finanziell nicht mehr so glänzend aufgestellt, man wolle kürzer treten, mehr den christlichen Gedanken fördern, also eher nicht Gymnasium, sondern die Position ,Bildungsgerechtigkeit und Schule’ fördern.
Wir haben darauf gedrängt, dass die Kirche ihre Entscheidung fällt, wir haben diskutiert, spekuliert – und lagen am Ende doch völlig daneben: Die Evangelische Kirche will neben dem Gymnasium auch die neue Sekundarschule aufbauen, so teilte es Dr. von Moritz den verdutzten Schulausschussmitgliedern in der letzten Sitzung mit und war dann doch ein bisschen überrascht, dass nicht alle in lauten Jubel ausbrachen.