Schöne Plätze für die Jüngsten

Veröffentlicht am 21.01.2010 in Familie und Jugend

NW 21.01.2010 von Jörn Spreen Ledebur

Espelkamp.
Die Spielplätze im Stadtgebiet lässt sich die Stadt Espelkamp allerhand kosten. Ist aber jede Anlage am vorhandenen Standort noch erforderlich? Das soll in einem Konzept aufgearbeitet werden. Dabei sollen nach dem Willen des Ausschusses für Generationen, Sport und Vereinswesen auch die Anlieger einbezogen werden – aus gutem Grund.

Betreut werden im Stadtgebiet insgesamt 42 Spielplatzanlagen, sagte Waldemar Ziebeker von der Stadtverwaltung. Ein Großteil der Anlagen ist in der Kernstadt vorhanden. Die Kosten für den Unterhalt der Plätze gab er mit jährlich bis zu 110.000 Euro an.

Da diese Anlagen im öffentlichen Bereich zu finden seien, müssten sie stets kontrolliert werden. Dazu gehört eine so genannte „Sichtprüfung“, dazu gehört aber auch alle drei Monate eine Prüfung der Gebrauchsteile – bei stark genutzten Spielgeräten wird das auch schon monatlich kontrolliert. Dabei gibt es manchmal auch unschöne Erkenntnisse , wie Ziebeker berichtete. An einer Schaukel seien die Ketten mit einem Bolzenschneider angekniffen worden – um einen Unfall zu provozieren.

Bislang sei bei den Spielplätzen punktuell gearbeitet worden. Jetzt allerdings soll ein Konzept her. Dabei wird nach Angaben Ziebekers untersucht, ob in allen Bereichen die vorhandenen Plätze noch gebraucht werden und wie die Verbindung zu Spielplätzen etwa der Aufbaugemeinschaft ist.
Ein Konzept sei richtig, meinte Günter Bünemann (SPD). Man müsse die Zahl der Kinder in dem Gebiet beachten und überlegen, ob eine Anlage noch erforderlich sei. Zum Konzept sollte nach Einschätzung Bünemanns auch ein Finanzierungsplan gehören.

Anlieger und Eltern einbeziehen – dafür sprach sich Andreas Sültrup (Grüne) aus. Sie müssten auch einen Ansprechpartner im Rathaus haben. Wichtig seien bei den Spielplätzen zudem altersspezifische Angebote.

Wilhelm Stockmann (CDU) bat darum, auf Beschädigungen oder die Sauberkeit von Spielplätzen künftig etwas stärker zu achten. Die Stadt bemühe sich, vernünftige Standards zu halten, sagte Ziebeker. Dabei sei man aber auch von Hinweisen abhängig. „Wenn da etwas ist, dann muss das gesagt werden.“ Bei Plätzen, die gemeinsam mit Anliegern gestaltet worden seien, laufe es gut.

Manche Anlieger klagten über Spielplatz-Lärm, hat Bünemann beobachtet. „Jeder fordert Spielplätze – nur nicht am eigenen Zaun“, kommentierte das Ziebeker. Wie werde ein Platz angenommen, wie verhalte sich die Nachbarschaft – diese Fragen gebe es überall. Die einzige Chance sei, die Anlieger einzubeziehen. „Je mehr Leute einbezogen werden, desto besser läuft es“, betonte Ziebeker.

Spielplätze seien in den Bebauungsplänen verzeichnet, meinte Bürgermeister Heinrich Vieker (CDU). Wer das nicht wolle, der müsse eben aufs Land ziehen – und beklage sich dann wahrscheinlich über die Gülleausbringung.

Nach Einschätzung Viekers ist gegenseitige Rücksichtnahme gefordert. Die Wachsamkeit von Anliegern sei auch ein gutes Mittel gegen Beschädigungen von Spielgeräten. Und auch hier spielt die Beteiligung an den Planungen wieder eine Rolle. Vieker: „Wenn Anlieger an den Planungen beteiligt wurden, dann achten sie auf den Platz.“

Herbert Klingel (CDU) hofft, dass sich für jeden Spielplatz ein Pate finde. „Das müsste doch machbar sein.“ Ein Pate – für einige Anlagen gibt es das bereits – könne melden, wenn etwas nicht in Ordnung sei.