SPD fordert mehr Klarheit

Veröffentlicht am 18.05.2012 in Schule und Bildung

Stellungnahme zum Sekundarschulbeschluss

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB).

Der Ratsbeschluss zur Sekundarschule sorgt weiterhin für Diskussionsbedarf - nicht nur unter der Lehrerschaft (wir berichteten gestern) - sondern auch in den Parteien.
 

Die SPD-Politiker Reinhard Bösch, Jens Bölk (Stadtverbandsvorsitzender) und Reinhard Hülsmann (Fraktionsvorsitzender) haben jetzt eine Stellungnahme abgegeben, in der sie betonen, dass sie den Beschluss zur Schulform als »verfrüht« ansehen.

Zunächst aber betonen die SPD-Politiker. »Wir haben nichts gegen eine Sekundarschule.« Sie könnten mit der Schulform prima leben. Aber sie unterstreichen auch, dass sie die Schulform »nicht am grünen Tisch« bestimmen wollen.


»Es liegt keine Elternbefragung vor, aus der hervorgeht, dass die Eltern der zukünftigen Schüler der Sekundarstufe I eine Sekundarschule überhaupt wünschen«, stellt Hülsmann fest. Reinhard Bösch ergänzt. »Wir wollen, dass die Eltern befragt werden und wir dadurch erfahren, was die Eltern denn überhaupt wollen.«
Die SPD, sagt Jens Bölk weiter, unterstütze das Ziel des »längeren gemeinsamen Lernens«. Dies sei auch mit einer Gesamtschule möglich. »Beide Optionen stehen offen. Die Sekundarschule ist eine gute Gelegenheit.« Die Gesamtschule biete aber noch bessere Möglichkeiten. Diese Alternative sei aber nicht geprüft worden oder »mit falschen Zahlen, die die wirklichen Gegebenheiten nicht berücksichtigen«, sagen die SPD-Politiker.

Zudem seien nicht alle finanziellen Auswirkungen so dargelegt worden, dass sie eine Entscheidung zur Sekundarschule ermöglichen würden. Die SPD kritisiert weiter, dass es kein Konzept für die Schulgebäude gebe und auch die Personalfragen nicht geklärt seien. Dies sei auch bei der Trägerschaft nicht der Fall.
»Unser Ziel ist es, den Schulstandort Espelkamp zu stärken«, betont Reinhard Bösch. Um dies aber im Sinne aller Beteiligten zu erreichen, fordern die drei SPD-Politiker eine »vernünftige Befragung« und sie betonen, dass sie mit allen Ergebnissen, die letztlich dabei herauskommen »leben können«, auch wenn sie die Gesamtschule für eine bessere Alternative betrachten.
Es sei ein wichtiges Ziel, »dass der Wunsch der Eltern berücksichtigt wird und es nicht nur eine Wahl zwischen Ja oder Nein gibt«. Beide Schulformen müssten bei einer Befragung zur Auswahl stehen. Zudem sprachen sich die SPD-Politiker auch dafür aus, dass es Informationsveranstaltungen geben soll, bei denen alle Betroffenen - Lehrer, Eltern und Schüler - umfassend über die Schulformen informiert werden.
Die ungeklärten Details sowohl zur Elternbefragung wie auch zur Trägerschaft und den Schulgebäuden habe die SPD-Fraktion dazu bewogen, gegen den Beschluss in der Ratssitzung zu stimmen.