
NW vom 10.09.2012
VON STEFAN LYRATH
Trio aus Buhre, Howe und Rahe bleibt / Sozialdemokraten verspüren Aufwind, halten aber den Ball flach
Kreis Minden-Lübbecke. Zwölf Minuten Zeit hat Achim Post für sein Grußwort auf dem Kreisparteitag. Viel ist das nicht. Trotzdem gönnt sich der SPD-Bundestagskandidat allein eine Minute, um an ?einen richtig schönen Sonntag? zu erinnern, die Landtagswahl im Mai.
Seit jenem Urnengang verspürt die heimische SPD Auftrieb.
"Überheblich sind wir jedoch nicht?, hält Ulrich Pock, Geschäftsführer des Unterbezirks, den Ball flach" wohl wissend, dass die Union auf Bundesebene noch etwa zehn Prozentpunkte vorne liegt.
Profilieren will sich die SPD, die im kommenden Jahr 150. Geburtstag feiert, vor allem als Partei der sozialen Gerechtigkeit. "Wenn wir das nicht deutlich machen, verlieren wir die Bundestagswahl", sagt Achim Post. "Und zwar zu Recht."
Soziale Gerechtigkeit werde das wichtigste Thema sein, prophezeit auch Kreisvorsitzender Michael Buhre. "Egal, auf welcher politischen Ebene." Kommunalwahlen stehen 2014 an.
Mit Inge Howe (Minden) und Ernst-Wilhelm Rahe (Hüllhorst) sitzen seit der NRW-Wahl zwei direkt gewählte Minden-Lübbecker SPD-Abgeordnete im Düsseldorfer Landtag. Der Unterbezirksparteitag in der Mindener Kurt-Tucholsky-Gesamtschule hat beide in ihren Ämtern als Stellvertreter bestätigt (die NW berichtete aktuell).
Vorsitzender bleibt der Mindener Bürgermeister Michael Buhre, SPD-Chef auf Kreisebene seit 2001. Buhre kommt auf 120 von 133 Delegiertenstimmen. Howe erhält 129, Rahe 127. Gegenkandidaten gibt es nicht. Im Oktober will Rahe, den alle "Ewi" nennen, als Nachfolger von Ute Schäfer zudem OWL-Vorsitzender werden.
An der Spitze herrscht Kontinuität, dennoch ist fast der halbe geschäftsführende Kreisvorstand (neun Ämter) neu gewählt. Den Bereich Organisation übernimmt André Stargardt (Espelkamp), politische Bildung Dorothee Brandt (Rahden), Öffentlichkeitsarbeit Angelika Buttler (Bad Oeynhausen), Arbeitsgemeinschaften Micha Heitkamp (Hille).