Stadtschulen fehlen Anmeldungen

Veröffentlicht am 24.02.2012 in Schule und Bildung

NW vom 24.02.2012
von Frank Hartmann

Erforderliche Schülerzahl von 75 in Lübbecke und Pr. Oldendorf noch nicht erreicht / Frist endet am 2. März

Lübbecke / Pr. Oldendorf.
Bürgermeister Eckhard Witte hat die Vorarbeit der pädagogischen Arbeitsgruppe in Lübbecke als „hervorragend“ gelobt und das NRW-Schulministerium die Errichtung der Sekundarschulen in Lübbecke und Pr. Oldendorf genehmigt. Trotzdem fehlen eine Woche vor Ablauf der Frist in beiden Städten noch Anmeldungen für die geplanten Stadtschulen.

Am 13. Februar hat die Anmeldephase für die geplante Stadtschule in Lübbecke begonnen. Für den im Gebäude der Jahn-Realschule vorgesehenen Start sind mindestens drei Parallelklassen mit 25 Schülern pro Klasse erforderlich, zusammen also mindestens 75 Kinder. Diese Zahl gilt für Lübbecke wie für Pr. Oldendorf.

Auch am Mittwochabend, als der aus Vertretern Lübbecker Schulen, Eltern, Politik und Verwaltung bestehende Arbeitskreis in Lübbecke ein weiteres Mal getagt hat, hieß es, die vorliegenden Anmeldezahlen seien noch „nicht stabil“, der Zwischenstand noch „nicht belastbar“.

Auf Nachfrage der NW erklärte Stadt-Sprecher Peter Schmüser gestern dazu, Eltern hätten ihre Kinder zum Teil an mehreren Schulen angemeldet. Als weiteren Grund nannte er: Während an einigen weiterführenden Schulen im Einzugsgebiet von Lübbecke die Anmeldephase erst beginne, sei etwa die an der Gesamtschule Hüllhorst bereits abgeschlossen.

Doch selbst, wenn dort Schüler abgewiesen wurden, weil die Aufnahmekapazität dort erreicht war, würde deren Anmeldung an der Stadtschule Lübbecke oder Pr. Oldendorf nicht weiterhelfen. Denn laut Anja Hegener von der Bezirksregierung Detmold muss es sich bei den erforderlichen 75 Anmeldungen um „gemeindeeigene Schüler“ handeln. Anmeldungen von Schülern aus umliegenden Städten und Gemeinden zählten nicht mit.

Auf Nachfrage, ob eine der beiden neuen Stadtschulen auch mit weniger Schülern starten könne – etwa mit einer Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung – sagte Hegener: „Wir möchten Spekulationen vermeiden und erst einmal den Anmeldeschluss am 2. März abwarten.“

Ähnlich argumentiert auch die Lübbecker Stadtverwaltung. Man wolle „keine Unsicherheit schüren“, sondern die Situation erst nach dem 2. März bewerten.

Klar ist hingegen, dass die Stadt Lübbecke bereit ist, „mehrere Millionen Euro“ am Standort der Stadtschule zu investieren. Von den ursprünglich sechs Varianten (die NW berichtete), sind laut Schmüser zwei übrig geblieben: Der Standort Jahn-Realschule mit diversen Umbauten der bestehenden Räume sowie einem Ergänzungsbau oder die Hauptschule am Wiehenweg mit Um- und Neubau. Für beide Lösungen hat die Politik noch Beratungsbedarf. Bildungsausschuss, Haupt- und Finanzausschuss, Rat – ob der Fahrplan für den weiteren Abstimmungsprozess so aussieht, gibt die Verwaltung nächste Woche bekannt.