WB 14.12.12; von Felix Quebbemann
Mit vorsichtiger Zurückhaltung haben die Politiker während der Ratssitzung dem ersten Doppelhaushalt in der Geschichte der Stadt Espelkamp zugestimmt
1,2 Millionen Euro weniger an Investitionskrediten, Einsparungen von weiteren 600 000 Euro, aber ein Minus von mehr als acht Millionen im Jahr 2013. Dies waren die Zahlen, die Kämmerer Achim Wilmsmeier vorstellte.
CDU-Fraktionsvorsitzender Wilfried Windhorst nannte den Mittwoch einen »besonderen Tag. Noch nie wurde ein Doppelhaushalt verabschiedet«. Positiv stellte er heraus, dass trotz des hohen Fehlbetrages das Sicherungskonzept vermieden werden konnte und die Stadt so die Hoheit über ihre Finanzen behalte.
Trotz einer geplanten Gewerbesteuereinnahme von 26 Millionen Euro ergebe sich aber ein strukturelles Defizit von drei Millionen Euro. Windhorst sagte, dass es notwendig sei, »die heimische Wirtschaft so zu gestalten, dass die Unternehmen erfolgreich am Markt sind«. Er habe jedoch Zweifel, dass es möglich sei, die Steuersätze für die Unternehmen künftig so zu belassen.
Bei fünf Millionen Euro an Kassenkrediten »müssen wir sofort damit beginnen, alle Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen. Wir wollen uns nicht kaputt sparen.« Aber es sei das Ziel, einen ausgeglichenen Haushalt zu bekommen. Als »gutes Zeichen« wertete er die Investitionen für die beiden Haushaltsjahre in Höhe von 5,7 Millionen Euro (2013) und 4,2 Millionen Euro (2014).
Reinhard Bösch (SPD) gab für die Zukunft im Haushalt das Motto »Klarheit und Wahrheit« aus. Den Bürgern müsse erläutert werden, was mit den Mitteln geschehe. Der Fehlbetrag von beinahe elf Millionen Euro in den beiden Jahren 2013 und 2014 lasse einen erschrecken. »Eingaben und Ausgaben müssen wieder ins Lot gebracht werden.« Dafür seien in den kommenden Jahren auch unangenehme Entscheidungen notwendig. Ausruhen könne man sich nicht. »Und auf Wunder warten sollten wir auch nicht.«