Arbeitskreis soll Konzept erstellen

Veröffentlicht am 18.09.2014 in Kommunalpolitik

WB vom 18.09.2014, von Arndt Hoppe

Erste Schritte in Sachen Erinnerungskultur

Espelkamp(aha). Das Thema »Erinnerungskultur in Espelkamp« ist in den vergangenen Monaten immer wieder öffentlich erörtert worden. »Das sich da etwa tun muss, ist nicht mehr wegzudiskutieren«, sagte Vorsitzender André Stargardt in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses.

Es seien sich alle einig, dass »es ist wichtig, einen Einstieg zu finden und etwas auf den Weg zu bringen«, sagte Stargardt. Spätestens der Besuch des Waldkraiburger Stadtarchivars beim Kulturausschuss habe interessante Wege aufgezeigt. Er erinnerte daran, dass die ständige Ausstellung im Rathaus wegen Modernisierung und Feuerschutzauflagen nicht mehr dort untergebracht sei.

Bürgermeister Heinrich Vieker. der als Gast im Ausschuss war, erklärte zu den Forderungen nach einer ständigen historischen Ausstellung oder einem »Haus der Geschichte«. »An der Wichtigkeit gibt es keinen Zweifel. Es fehlt aber eine Begriffsbestimmung. Wovon sprechen wir?« Aus seiner Sicht müssten alle Espelkamper Ortschaften ebenso beteiligt sein wie die Kernstadt: »Wir haben ja eine 785-jährige Geschichte. Und in den Dorfgemeinschaften sind schon vielfach Sammlungen entstanden.« Ein einem »Haus der Geschichte« sollte es eventuell wechselnde Ausstellungen geben. Auch würden vom Halbtagsarchivar in Rathaus viele Dokumente digitalisiert. »Die moderne Technik müsste man nutzen, um junge Leute für die Geschichte zu begeistern«, sagte Vieker. Es fehle aber noch ein Konzept und ein Träger. »Das ist nicht Aufgabe der Verwaltung. Sie kann nur unterstützen. Dazu bedarf es vielmehr des bürgerschaftlichen Engagements.« Es sei sinnvoll, einen Verein zu gründen.

André Stargardt bezog sich auf Waldkraiburg: »Da haben wir gesehen: Das geht nicht von heute auf morgen, nur mittelfristig.« Vieker schlug vor, dass eine Arbeitsgruppe zunächst ein Konzept erstellen solle. »Erst sollten wir mit allen, die daran Interesse haben, ein Konzept aufstellen, erst dann können wir einen Verein gründen.«

Gisela Vorwerg (FDP) begrüßte die Idee, mahnte aber: »Es ist nicht sinnvoll, sich einen großen Bau hinzu stellen. Schon manche Kommunen musste ein Museum aus finanziellen Gründen wieder schließen.« Max Grote (CDU) sagte, zu der Konzeptgruppe sollten die Orts- und Stadtheimatpfleger als »geborene Mitglieder« gehören. Liesel Steinkamp sah es als wichtig an, dass es einen Verantwortlichen in der Verwaltung gebe.

Sachgebietsleiter Torsten Siemon erklärte: »Der Bürgermeister hat das letzte Wort. Aber ich würde mich in dieser Funktion sehen.« Außerdem sagte er , dass für diese Aufgabe, 5000 Euro in den Haushalt eingestellt worden seien, »natürlich vorbehaltlich der Verabschiedung des Haushaltes«. Diese Mittel könnten etwa zur Besichtigung von Einrichtungen in anderen Orten, Moderationskosten oder ähnliches verwendet werden.
Der Ausschuss empfahl, erste Schritte zur Bildung einer Arbeitsgruppe in die Wege zu leiten und die Mittel dafür in den Haushalt einzustellen.