Pläne für ein Museum schreiten langsam voran

Veröffentlicht am 11.03.2015 in Kommunalpolitik

Anregungen aus Waldkraiburg für ein Haus der Geschichte

Espelkamp(WB). Die Pläne für ein Haus der Geschichte in Espelkamp kommen langsam voran. Torsten Siemon, Kultur-Sachgebietsleiter in der Verwaltung, sagte, dass man sich derzeit noch in der Recherche-Phase befinde. 

Gegenüber der ESPELKAMPER ZEITUNG erklärte Siemon, dass er sich mit dem Kulturausschussvorsitzenden André Stargardt im April auf die Fahrt nach Waldkraiburg begeben werde, um sich dort Anregungen einzuholen. Die Stadt in Bayern, die vor einigen Monaten von deren Stadtarchivar Konrad Kern im Espelkamper Kulturausschuss vorgestellt wurde, ist zu vergleichen mit Espelkamp. Auch sie wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik aus dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut. Allerdings hat Waldkraiburg bereits einige geschichtliche und kulturelle Museen eröffnet.

Siemon und Stargardt wollen bei einem Besuch schauen, welche Möglichkeiten es gibt, die bayrischen Ideen in Espelkamp für ein Haus der Geschichte umzusetzen. Siemon machte dabei deutlich, dass dies natürlich von den individuellen Möglichkeiten abhänge. Und da sei Waldkraiburg schon sehr weit. Dort gebe es zum Beispiel ein stadtgeschichtliches Museum ebenso wie ein Industriemuseum mit dem Titel »Bunker 29«. Auch ein Glasmuseum ist in Waldkraiburg vorhanden. Unter dem Oberbegriff »Haus der Kultur« zeigt der Ort seine vielfältige Geschichte.

Getragen werde diese Museenlandschaft unter anderem durch einen Förderverein. Dort setzt Siemon auch für Espelkamp an, wenn er sagt: »Für ein Haus der Geschichte müsste es ein ehrenamtliches Engagement geben.« Es sei nahe liegend, den Geschichtskreis anzusprechen. »Die Mitglieder sind aber derzeit mit den Arbeiten zum zweiten Geschichts-Bildband beschäftigt.« Einige aber hätten signalisiert, dass sie bei einer Gründung des Hauses der Geschichte mithelfen wollen.

Idealerweise sollten sich im Zuge der Planungen weitere Ehrenamtliche herauskristallisieren, sagte Siemon. Die Frage der Mitarbeiter sei ein wichtiger Punkt. Aber auch die Ausgestaltung des städtischen Museums und die Frage, was letztlich gezeigt werden soll, sei von großer Bedeutung.

»Wir haben einiges, was wir zeigen können. Aber so viel ist das auch wiederum nicht«, so Siemon. So seien Exponate aus der ehemaligen ständigen Ausstellung des Rathauses im Keller und im ehemaligen Friseur-Geschäft Pawulski untergebracht. Zudem müsse überlegt werden, welche Bereiche der Stadtgeschichte über moderne Medien präsentiert werden könnten. Auch die Einbindung des Museums in Stadtführungen und Schulunterricht sei denkbar.

 

Es sei zu schauen, ob und in welchem Umfang Sonderausstellungen angeboten werden könnten. In diesem Zusammenhang seien sicherlich Aufrufe in der Bevölkerung denkbar, um seltene Gegenstände aus der Historie der Stadt zu präsentieren. Dafür aber müsse man sich erstmal klar darüber werden, »was wir zeigen wollen«, sagte Siemon.

Es müsse zunächst ein Grundgerüst entwickelt werden. »Alte Dokumente und Flurkarten sowie weitere Exponate, die wir besitzen, erzählen die Geschichte der Stadt.« Dann könne überlegt werden, ob Sonderausstellungen sinnvoll seien – so zum Beispiel Spezialausstellungen zu den Ortsteilen. Zur Finanzierung eines solchen Museums bestehe die Möglichkeit, sich finanzielle Hilfen durch Förderprogramme, zum Beispiel beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe, zu holen. »Wir müssen uns nun didaktisch und inhaltlich beraten.«

Wo das Haus der Geschichte beheimatet wird, steht auch noch nicht fest. Das Gebäude sollte zentrumsnah sein und sich in städtischem Besitz befinden, so Siemon. Doch eine endgültige Entscheidung gebe es noch nicht.

Siemon und Stargardt werden nach ihrer Rückkehr aus Waldkraiburg im Kulturausschuss ihre Eindrücke erläutern.