SPD nimmt Stellung zum Schulentwicklungsplan

Veröffentlicht am 22.01.2010 in Schule und Bildung

NW 22.01.2010 von Hans Kracht

Espelkamp.
Der erwartete deutliche Bevölkerungsrückgang in Espelkamp in den nächsten Jahren wird tiefe Einschnitte in die bestehende Schullandschaft notwendig machen.
Damit befasste sich die SPD in einer Fraktionssitzung. Gestern verdeutlichten Reinhard Hülsmann, Gabi Rotter und Claudia Strobel, welche Änderungen ihrer Ansicht nach sinnvoll sind.

Benkhausen zu schließen, wie es Dr. Detlef Garbe im Schulentwicklungsplan vorgeschlagen hat, wird von der SPD abgelehnt.
Im Verbund Süd der drei Grundschulen „wird eine gute Arbeit geleistet“, sagte der Fraktionsvorsitzende. Außerdem sei die Vierzügigkeit des Verbundes „bis 2015 gewährleistet“. Angesichts der angedachten Schließung von Benkhausen findet Hülsmanns Stellvertreterin Gabi Rotter es, „schade, dass es jetzt wieder Unruhe gibt, wo es doch seit zwei Jahren so gut läuft“.

Die Ostland- und die Ina-Seidel-Schule in der Innenstadt zusammen zu legen, hält Hülsmann für „sehr fragwürdig“. Gleichwohl sei die Ostlandschule „von der Struktur her nicht sehr gut“.

Ebenso wie Gutachter Garbe sieht auch Hülsmann „zwei Hauptschulen in der Stadt auf Dauer nicht“. Deshalb halte die SPD die Einrichtung einer Gesamtschule für erforderlich. „Garbe macht dazu im Schulentwicklungsplan aber keine Aussage“, fügte Hülsmann hinzu. Und die Kirche als Träger von Realschule und Gymnasium „wäre nicht begeistert“.

In einer Gesamtschule sieht die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gabi Rotter „eine Chance, mit dem Schulsystem neu umzugehen“. Nicht nur, dass hier eine bessere Förderung der Schüler möglich sei, Gesamtschulen seien von sinkenden Schülerzahlen auch nicht so betroffen. Die Nachfrage sei vorhanden. Rotter wies darauf hin, dass eine Klasse an der Gesamtschule Hille von auswärtigen Schülern gebildet werde, viele davon kämen aus dem östlichen Espelkamper Stadtgebiet.

Doch für viele weitere Schüler aus der Innenstadt sei ein Besuch der Gesamtschule aufgrund der Entfernung kaum möglich, ergänzte Claudia Strobel, Beisitzerin im SPD-Fraktionsvorstand.

Reinhard Hülsmann hält es für sinnvoll, den Schulentwicklungsplan mit den Eltern und Dr. Detlef Garbe gemeinsam zu diskutieren. Dies wie auch die Vorstellungen der SPD-Fraktion will er in der nächsten Sitzung des Schulausschusses am 17. Februar vorbringen.

Zusammengefasst hat die SPD ihre Vorstellungen in einem Masterplan. Der ist – ebenso wie der Schulentwicklungsplan – auf der Internetseite spd-espelkamp.net einzusehen. Beide können auch heruntergeladen werden.