„Stimme der Alten muss noch stärker gehört werden“

Veröffentlicht am 27.01.2011 in Senioren

NW vom 27.01.2011
von Karsten Schulz

Führungswechsel im Seniorenkreis der SPD Espelkamp / Manfred Brand ist neuer Sprecher und löst Udo Brucks ab

Er war nicht nur für heimische Sozialdemokraten so etwas wie die Stimme der älteren Mitbürger Espelkamps: Udo Brucks gibt jetzt nach mehr als 14 Jahren als Sprecher eines Führungsteams diese Position an Manfred Brand ab. Beim traditionellen Neujahrsfrühstück des SPD-Seniorenkreises im Nachbarschaftszentrum Erlengrund Samstag , 29. Januar, wird er offiziell von seinem Nachfolger verabschiedet und für seine Leistungen gewürdigt.

Brucks hatte 1996 den Seniorenkreis vom Gründer Richard Schötke als Leiter verantwortlich übernommen. Brucks erinnert sich: „Es war unbedingt notwendig, den gut laufenden Kreis zu erhalten.“

Der frühere Bürgermeister Heinz Goroncy blieb im Führungsteam und wurde „kompetenter und wichtiger Mitarbeiter“. „Zusammen besprachen wir die weitere Gestaltung,. Wir kamen zu dem Entschluss, dass sich der Seniorenkreis für alle Bürger öffnen sollte, also auch Nichtmitglieder an allen Veranstaltungen teilnehmen können,“ sagt Brucks im Gespräch mit der NW. Ziel sei es gewesen , die SPD mehr ins Gespräch zu bringen. So wurden sechs wichtig eEntscheidungen getroffen:

- Jeden Monat eine Veranstaltung;

- Das Angebot abwechslungsreich gestalten;

- Bei kostenpflichtigen Veranstaltungen auf seniorengerechte Preise achten;

- Beiträge von Mitgliedern und Nichtmitgliedern – wenn möglich – unterschiedlich zu kassieren;

- Der Seniorenkreis soll sich unabhängig vom Ortsverein selbst finanzieren;

- Gesetzesänderungen, die Senioren betreffen, sofort ausführlich zu erläutern und allen mitzuteilen.

Bis heute sei ein festes Team aktiv, dass alle regelmäßigen Veranstaltungen organisiert. Als Renner hätten sich, so Brucks das Frühstücksbüfett zum Jahresanfang, der herbstliche Grillabend sowie Kurfahrten nach Bad Kudowa, Fischerkaten Kolberg sowie Städtefahrten nach Dresden, Berlin, Leipzig, Rostock, Wismar und Schwerin erwiesen. Später, so Brucks, sei Manfred Brand hinzukommen, so dass eine „Troika“ gebildet werden konnte. Erweitert wurde das Angebot auf dem Sommerfest bei Friedrich Wilde sowie die Teilnahme am Spaziergängercafé am Gabelhorstweiher, was bereits von Manfred Brand organisiert wurde.

Brucks: „Die Öffnung des Seniorenkreises für alle Bürger war richtig. Er hat inzwischen einen weiten Bekanntheitsgrad im Altkreis erreicht. Interessant ist, dass sich die Teilnehmer dieVeranstaltungen gezielt aussuchen, So ergibt sich stets eine andere Zusammensetzung der Besuchergruppen, was eine gewisse Blockbildung verhindert.“

„Ich verstehe mich als Teamworker“, sagt Manfred Brand im Gespräch mit dieser Zeitung. Beim Seniorenkreis handele es sich um die einzige Gruppe in der SPD, die noch wachse und die regelmäßige Veranstaltungen anbietet.“ Er arbeite gerne mit Karin Eichler und Heinz Goroncy im Führungsteam und hoffe, dass Udo Brucks weiterhin beratend zur Seite stehen könne. Brand tritt dafür ein, die „Verantwortlichkeiten auf mehrere Schultern zu verteilen. Wichtig sei ihm, den Zusammenhalt zu erhalten und die Kontinuität zu bewahren. Es ist dem Sozialdemokraten ein Anliegen, dass weiterhin die gesamte Bevölkerung zu den Veranstaltungen eingeladen wird. Brand: „Es kommt oft vor, dass bis zur Hälfte der Besucher keine Parteimitglieder sind.“ Aktiv nehme man an den Veranstaltungen des Ortsvereins teil und begleite auch den Wahlkampf. Es würden auch politische Gespräche geführt. „Wir haben aber nicht das Ziel uns in die Tagespolitik einzumischen.“ Brand weiß, dass durch die Arbeit des Seniorenkreises überhaupt erst viele Menschen zur SPD gekommen sind. Der demographische Wandel zeige immer mehr, dass die „Stimme der Alten immer stärker gehört werden muss und auch immer mehr Gewicht erhält“. Alle Parteien müssten Seniorenthemen stärker in die Politik einbringen. „Wir kümmern uns insgesamt zu viel um die Jugend und das Mittelalter.“ Für die älteren Bürger seien Themen wie „Altersarmut“ oder „Wohnen im Alter“ von immer größerem Interesse. Außerdem müsse die Position des Seniorenbeirates deutlich gestärkt werden. Weiterhin werde es viele kulturelle Veranstaltungen sowie Fahrten und Freizeiten geben. In „vertretbarem Rahmen“ müssten Service-Themen rund ums Alter wie die „Vorsorge-Vollmacht“ zukünftig stärker in den Blickpunkt rücken.