Verjüngungskur an der SPD-Spitze

Veröffentlicht am 28.04.2012 in Stadtverband

Quelle: Neue Westfälische

Espelkamp (Kas). Wachwechsel bei den Espelkamper Genossen: Nach sechs Jahren Amtszeit als Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Espelkamp trat Reinhard Bösch nicht wieder an. „Ich wollte einen Generationswechsel einleiten“, begründete der Sozialdemokrat diesen Schritt. Als einziger Kandidat für die Nachfolge stellte sich Jens Bölk zur Verfügung. Er wurde Donnerstagabend mit 42 Ja- gegen drei Neinstimmen und einer Enthaltung von den Delegierten der Ortsvereine gewählt.
Bösch steht dem Stadtverband weiterhin beratend zur Seite. Außerdem bleibt er Mitglied der Ratsfraktion und Ortsvorsteher von Isenstedt.

Hartmut Stickan, Vorsitzender des Ortsvereins Espelkamp, ehrte den verdienten Sozialdemokraten. Er habe den Stadtverband in einer „schwierigen Zeit“ übernommen und erreicht, dass die „Sozialdemokaten Espelkamps wieder mit einer Stimme sprechen“. In seiner eigenen Art, so Stickan, habe er die Partei geführt und immer auch die Meinung anderer gelten lassen. Er sei „tief verwurzelt“ in Isenstedt und in seiner engeren Heimat, so dass er auch als Dank bei der jüngsten Kommuanlwahl in seinem Wahlbezirk mit 54 Prozent das Direktmandat erhalten habe. Stickan: „Wir erleben jetzt eine Zäsur aber auch einen neuen Aufbruch.“
In seinem Rechenschaftsbericht ging Bösch zu Anfang auf die Mtgliederwerbung ein. In Espelkamp seien 160 Parteimitglieder registriert „Das könnten durchaus mehr werden“,appellierte er an die Delegierten kräftig anzuwerben Die Ortsvereine ständen für Bürgernähe. Jeder müsse auf die Bürger zugehen und für die SPD werben. „Nichts ist schlimmer, als im eigenen Saft zu schmoren.“ Er lobte die Homepage, auf der bisher 500.000 Anrufe registriert seien. Klassisches Medium bleibe jedoch das geschriebene , gedruckte Wort. So erwähnte er den „Stadtkurier“, der zukünftig zwei Mal im Jahr erscheinen wird. Das Ziel 60 Prozent aller Haushalte zu erreichen sei mit 80 Prozent weit überschritten worden. Unterstützung erhielt die Gründung einer Juso-Gruppe, was leider bisher hoch nicht geklappt habe. Für die Kommunalwahl 2014 und die Bürgermeisterwahl 2015 sei eine Lenkungsgruppe mit Jens Bölk an der Spitze gebildet worden, bei der jeder mitmachen können Bösch wünscht sic h mehr Gespräche mit allen Bevölkerungsgruppen und die Förderung des Ehrenamtes liegt ihm am Herzen. Fraktionsvorsitzender Reinhard Hülsmann ging auf zwei Themen gesondert ein: die Ärzteversorgung und die Entwicklung der Schullandschaft. Er fühlte sich von der CDU und der Verwaltung in Sachen Sekundarschule im jüngsten Hauptaussschuss überrumpelt: „Man sollte nicht erst einen ideologischen Beschluss fassen und dann die Eltern befragen. Für uns sind noch zu viele Fragen offen".